„Guten Tag, mein Name ist …“ – und zack, schon legt die andere Seite auf. Kennst du? Dann bist du nicht allein. Kaltakquise am Telefon hat einen schlechten Ruf – und das oft zu Recht. Denn viel zu oft klingt sie nach Druck, Skript und Verkauf um jeden Preis.
Aber was, wenn es auch anders geht? Wenn man am Telefon wirklich einen guten ersten Eindruck hinterlassen kann – ehrlich, menschlich und dennoch professionell?
Genau darum geht’s hier. In diesem Artikel zeige ich dir realistische call script examples for cold outreach, die nicht wie roboterhafte Vorlagen klingen, sondern wie echte Gespräche. Mit einem Einstieg, der hängen bleibt. Mit Formulierungen, die Interesse wecken. Und mit einer Haltung, die zum Dialog einlädt – nicht zur Flucht.
Warum das erste „Hallo“ oft alles entscheidet
Kaltakquise ist wie Speed-Dating: Du hast genau drei Sekunden, um Sympathie zu erzeugen – oder das Gespräch ist vorbei. Dabei entscheidet sich nicht alles an dem was, sondern am wie.
Dein Tonfall, deine Energie, dein Tempo – all das zählt. Ein Skript hilft dir dabei, nicht ins Stocken zu geraten. Aber es ersetzt kein echtes Interesse und kein aufmerksames Zuhören.
Die gute Nachricht: Du kannst beides haben. Struktur und Persönlichkeit. Klarheit und Spielraum.
Der Aufbau: So sollte ein gutes Kaltakquise-Skript funktionieren
- Einstieg mit Respekt & Interesse
- Mini-Vorstellung (knackig, nicht werblich)
- Relevanz herstellen („Ich habe gesehen/gelesen, dass…“)
- Offene Frage stellen
- Angebot/Mehrwert platzieren – optional
- Nächster Schritt vorschlagen (z. B. Termin, Follow-up-Mail)
Keine Romane, keine Verkaufsmonologe. Sondern Gespräch auf Augenhöhe.
Skript 1: Der „freundliche Türöffner“
Ideal für: Dienstleister:innen oder Berater:innen, die sich regional vorstellen wollen.
Du: Guten Tag, Herr/Frau [Name], mein Name ist [Vorname Nachname]. Ich weiß, Sie haben sicher wenig Zeit – darf ich Ihnen ganz kurz sagen, warum ich anrufe?
Kunde: (typischerweise) Ja, worum geht’s denn?
Du: Ich bin [Berufsbezeichnung] hier aus der Region und arbeite vor allem mit [Branche] zusammen. Ich habe gesehen, dass Sie in [Ort/Branche] sehr aktiv sind – und dachte, ein kurzes Gespräch könnte für beide Seiten interessant sein.
Du (weiter): Darf ich kurz fragen – wie lösen Sie aktuell [Problem XY, z. B. Online-Marketing, IT-Sicherheit, Kundenbindung]?
Was gut funktioniert: Freundlich, direkt, kein Druck – aber sofort mit einer kleinen Relevanzbrücke.
Skript 2: Der „Content-basierte Aufhänger“
Ideal für: Agenturen, SEO-Profis, Texter:innen, Berater:innen
Du: Hallo [Name], hier spricht [Name] von [Firma]. Ich bin auf Ihren [Blog/LinkedIn-Beitrag/Webauftritt] gestoßen – und war ehrlich gesagt positiv überrascht. Sie schreiben sehr authentisch über [Thema].
Du (nach kurzem Lächeln): Ich helfe Unternehmen genau wie Ihnen dabei, aus gutem Content auch gezielt mehr Anfragen zu machen.
Du: Dürfte ich Ihnen dazu nächste Woche mal zwei, drei Impulse schicken? Ganz unverbindlich?
Warum das funktioniert: Es beginnt mit einem echten Kompliment – und bietet einen Follow-up ohne Druck. Perfekt für langfristige Lead-Strategien.
Skript 3: Der B2B-Profi mit Terminangebot
Ideal für: Softwarelösungen, Agenturleistungen, skalierbare Services
Du: Guten Tag, Herr/Frau [Name], hier ist [Name] von [Unternehmen]. Ich hab mich im Vorfeld ein wenig mit Ihrem Unternehmen beschäftigt – und mir ist aufgefallen, dass Sie [konkrete Herausforderung oder Marktveränderung].
Du: Wir unterstützen aktuell mehrere Unternehmen aus Ihrer Branche genau bei diesem Thema – z. B. [kurzes Beispiel].
Du: Ich will Sie gar nicht lang aufhalten – hätten Sie grundsätzlich Interesse an einem 20-minütigen Austausch diese oder nächste Woche?
Wichtig: Niemals „Würden Sie sich interessieren für unsere Lösung?“ – das lädt zu „Nein“ ein. Lieber offen & konkret.
Skript 4: Der „Folge dem Netzwerk“-Ansatz
Ideal für: Freiberufler:innen oder Berater:innen, die via Empfehlung arbeiten
Du: Hallo Frau/Herr [Name], mein Name ist [Name] – wir sind beide mit [gemeinsame:r Kontakt/Kollege] auf LinkedIn vernetzt.
Du: Ich bin kein Fan von unangemeldeten Anrufen, aber [Kontakt] meinte, ich soll mich mal melden – wir könnten gut zusammenpassen.
Du: Darf ich kurz fragen – sind Sie offen für neue Impulse im Bereich [Thema]? Ich hab da ein, zwei Gedanken, die für Sie spannend sein könnten.
Was hier hilft: Der „soziale Beweis“ – es fühlt sich weniger kalt an, weil es eine indirekte Brücke gibt.
Was du NICHT tun solltest
- Mit Floskeln starten: „Ich wollte mal fragen, ob…“ klingt nach Unsicherheit.
- Gleich verkaufen: Kein Mensch kauft beim ersten Anruf. Ziel ist nicht der Abschluss – sondern das nächste Gespräch.
- Skript stur runterlesen: Du bist kein Anrufroboter. Sprich wie ein Mensch.
- Keine Pause lassen: Gib deinem Gegenüber Raum. Lass Reaktionen zu. Hör zu.
Was du IMMER tun solltest
- den Namen korrekt aussprechen (notfalls vorher üben)
- lächeln – ja, man hört das
- aufrecht sitzen (klingt komisch, wirkt aber)
- eine Notiz machen nach dem Gespräch
- Follow-up nicht vergessen – per Mail oder LinkedIn
Fazit: Kaltakquise muss nicht kalt sein
Die besten Telefonate klingen nicht nach Pitch – sondern nach echtem Interesse. Und genau da liegt der Unterschied zwischen Abweisung und Anschluss.
Wenn du weißt, wie man echte call script examples for cold outreach nutzt – als Leitfaden, nicht als Korsett – dann wird aus Kaltakquise ein echter Gesprächseinstieg. Einer, der Vertrauen aufbaut. Einer, der neugierig macht. Und einer, der sich gut anfühlt – für beide Seiten.
Also: Setz dich hin, nimm dir ein Blatt Papier, schreib dein eigenes Skript. Und dann? Tief durchatmen. Wählen. Lächeln.