Live-Workshops im virtuellen Raum: Für manche klingt das nach Zoom-Müdigkeit, für andere nach grenzenlosen Möglichkeiten. Und ja, es stimmt – ein Workshop am Bildschirm wird nie ganz das Gleiche sein wie ein Whiteboard vor Ort, Stifte in der Hand, Kaffee in der Pause.
Aber weißt du was? Wenn du die richtigen Werkzeuge nutzt, wird’s trotzdem persönlich. Interaktiv. Effektiv. Vielleicht sogar besser als in manch stickigem Seminarraum.
In diesem Artikel werfen wir einen ehrlichen Blick auf die best tools to run live virtual workshops – ohne Hype, dafür mit Erfahrung, echten Empfehlungen und dem ein oder anderen Aha-Moment. Bereit? Dann los.
Was ein guter virtueller Workshop braucht
Bevor wir uns die Tools anschauen, mal kurz innehalten: Was macht einen Workshop eigentlich gut?
- Er schafft echte Interaktion, kein Frontalbeschallung.
- Teilnehmende fühlen sich gesehen – nicht verloren in der Kachelansicht.
- Inhalte sind strukturiert, aber lebendig.
- Ergebnisse werden festgehalten, geteilt, weitergedacht.
Klingt nach viel? Ist es auch. Aber mit den richtigen digitalen Helfern wird’s machbar. Und genau die schauen wir uns jetzt an.
1. Zoom – Der Klassiker, der (fast) alles kann
Ja, Zoom ist mittlerweile so alltäglich wie E-Mails. Aber: Für Workshops ist es immer noch ein verlässliches, flexibles Tool.
Vorteile:
Breakout-Räume für Gruppenarbeiten, Bildschirmfreigabe, Reaktionen, Whiteboard-Funktion (wenn auch recht basic), Chat, Umfragen, Aufnahmefunktion.
Tipp: Nutze die Breakout-Räume bewusst. Gib klare Aufgaben, Zeitvorgaben – und spring ruhig mal rein, um Gruppen zu begleiten. So fühlt sich niemand alleingelassen.
2. Miro – Der virtuelle Whiteboard-Zauber
Wenn du Workshops mit vielen Ideen, Post-its, Clustern und „Wir denken mal laut“-Momenten machst, brauchst du Miro. Punkt.
Warum es so gut ist:
Unendliche Fläche, vorgefertigte Templates (z. B. SWOT-Analyse, Customer Journey, Brainstorming), kollaboratives Arbeiten in Echtzeit. Jeder kann Elemente verschieben, kommentieren, ergänzen.
Aber Achtung: Einführung braucht etwas Zeit. Mach vorher einen kleinen „Testlauf“ oder ein Mini-Tutorial – sonst klicken sich Teilnehmer:innen frustriert durchs Nirgendwo.
3. Mentimeter – Wenn du Interaktion auf den Punkt bringen willst
Mentimeter ist perfekt für Umfragen, Wordclouds, Live-Abstimmungen oder Quizfragen. Ideal, um schnell Stimmungen einzufangen oder das Eis zu brechen.
Beispiel gefällig?
„Mit welchem Gefühl startet ihr heute in den Workshop?“ → Wordcloud entsteht live. Oder: „Was ist euer größtes To-do derzeit?“ → Multiple Choice, Ergebnis sofort sichtbar.
Vorteil: Keine App nötig – Teilnehmende nutzen einfach einen Link oder QR-Code am Smartphone.
4. Slido – Der stille Moderator
Q&A-Sessions sind Gold wert – aber in großen Gruppen oft chaotisch. Slido hilft dir, Fragen zu sammeln, zu priorisieren und strukturiert zu beantworten. Auch anonym möglich, was die Hemmschwelle senkt.
Besonders hilfreich für Workshops mit Expert:innen oder Fragerunden zum Schluss.
Extra: Slido lässt sich in Zoom, Teams oder Google Slides integrieren – praktisch und elegant.
5. Notion oder Google Docs – Dokumentieren in Echtzeit
Klingt simpel, ist aber super mächtig: Ein geteiltes Dokument, das alle sehen (und ggf. bearbeiten) können, hilft enorm bei der Struktur, Ergebnissicherung und Nachbereitung.
Ob als gemeinsames Protokoll, Aufgabenliste oder Brainstorming-Log: Es zeigt, dass die Ideen bleiben – und nicht mit dem Logout verschwinden.
Tipp: Benenne eine Person als „Mitschreiber:in“ oder rotiere diese Aufgabe – so bleibt’s übersichtlich.
6. OBS Studio (für Fortgeschrittene) – Mehr Show, weniger Chaos
Wenn du deine Workshops als Event aufziehst – mit Slides, eingeblendeten Videos, mehreren Kameraperspektiven – dann schau dir OBS Studio an. Es braucht Einarbeitung, aber eröffnet viele Möglichkeiten für eine professionelle Präsentation.
Du kannst damit zum Beispiel einen virtuellen Flipchart zeigen, zwischen Sprecher:innen umschalten oder verschiedene Szenen vorbereiten. Ideal für größere Events, Trainings oder hybride Formate.
7. Whereby oder Butter – Für kleine, kreative Sessions
Wer sagt, dass immer alles „seriös“ sein muss? Tools wie Whereby oder Butter setzen auf lockere Atmosphäre, intuitive Bedienung und charmante Funktionen (Reaktionen, Musik, Timer, Abstimmungen direkt im Tool).
Gerade für Workshops mit Kreativteams, Start-ups oder Bildungskontexten eine erfrischende Alternative.
Und das Sahnehäubchen: Die gute Vorbereitung
Ein Tool ist nur so gut wie die Idee dahinter. Überlege dir:
- Was ist das Ziel des Workshops?
- Welche Tools brauchst du WIRKLICH dafür – und welche sind nur nice-to-have?
- Wie erfahren ist deine Zielgruppe technisch?
- Gibt’s vorab ein Onboarding (z. B. „So benutzt ihr Miro“)?
Und ganz ehrlich: Lieber weniger Tools und die richtig, als fünf auf einmal, bei denen keiner mehr durchblickt.
Fazit: Technik trifft Haltung
Workshops leben von Menschen, nicht von Software. Aber mit den best tools to run live virtual workshops kannst du Nähe, Struktur und Flow schaffen – auch über Bildschirmgrenzen hinweg.
Ob du Coach bist, Projektleiter:in, Dozent:in oder einfach jemand, der Wissen teilen will – das richtige Set-up macht den Unterschied. Und nein, du brauchst kein High-End-Setup. Du brauchst Klarheit, einen Plan, und Tools, die dich dabei unterstützen.
Also: Technik bereit? Kaffee in der Tasse? Dann klick auf „Start“ – und mach deinen nächsten Online-Workshop zu einer echten Erfahrung. Für dich. Und für alle, die dabei sind.